Ein gelingendes Leben
Ein gelingendes Leben zu führen, ist wahrscheinlich das Ziel der meisten Menschen. Die Definitionen dessen, was aber ein gelingendes Leben genau ist, gehen dabei oft weit auseinander. Der Prozess der kontemplativen und meditativen Selbsterkenntnis ist eine Möglichkeit, zumindest die Ursachen für dieses oder jener Verhalten bei sich selbst zu finden. Destruktive Emotionen führen oft zu kritischen Situationen im privaten, im wirtschaftlichen oder im ökologischen Kontext. Daher ist das Verständnis der Funktionsweise dieser Emotionen wichtiger Bestandteil eines gelingenden Miteinanders auf jeder Ebene. Sei es am Arbeitsplatz oder in der Familie: Nehmen die direkten und die indirekten Folgen von Wut, Angst, Hass oder Neid ab, werden auch die Lebensumstände besser. Das Miteinander wird einfacher, und auch die Produktivität wächst. So banal diese Erkenntnis ist, so schwer ist es dennoch destruktive Emotionen in konstruktive Bahnen zu lenken. CEB bietet eine Reihe von Werkzeugen für den alltäglichen Umgang, mit denen es dennoch gelingen kann.
Abhängiges Entstehen von Glück
Der Umstand, dass Glück eine Empfindung ist, die immer von der jeweiligen Perspektive auf die Welt abhängt, bietet die Möglichkeit, allein schon durch eine Untersuchung der eigenen Gewohnheitsmuster und gegebenenfalls durch eine Änderung der Perspektive, etwas zufriedener und entspannter zu werden. Welche Bedingungen sind für mich notwendig, um ein gelingendes Leben zu führen? Welche Unternehmungen sind eher hinderlich, und welche erzeugen sogar das Gegenteil: Leid, Frustration, Wut und Stress – für mich selbst oder andere? Oft steht das flüchtige Gefühl von Glück oder Zufriedenheit in einem unguten Verhältnis zu dem materiellen oder zeitlichen Aufwand, den man zu diesem Zweck auf sich nimmt, und es steht auch in einem schlechen Verhältnis zu den fatalen ökologischen und sozialen Folgen, den dieses kurze Glück für andere haben kann. Wie gelingt es hier eine Balance zu finden? Viele Menschen zumindest in den Industrienationen haben das Gefühl, dass eine weitere Steigerung von Wohlstand, ein Mehr an Anerkennung, mehr Geld, mehr Sicherheit, intensivere Erfahrungen, heftigere Stimulationen kaum noch zu einem gelingenden Leben beitragen können. Es besteht – bei einer gleichzeitigen Übersättigung am Viel-zu-vielen – eine indifferente Sehnsucht nach einer anderen Form der Beziehung zur Welt. Eine Beziehung, die dann zu Tage tritt, wenn das Verlangen nach immer Neuem und immer mehr, wenn Hast und Angst, Streben, Wollen und Vermeiden für einige Momente zum Schweigen kommen. Diese andere Beziehung zur Welt ist ein zentrales Thema bei der Kultivierung der emotionalen Balance.